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Fair Isle Stricken - leicht gemacht

Bianca Pinn • 16. September 2024

Erfahre hier alles, was du unbedingt über das Fair Isle Stricken wissen musst.


In unserer aktuellen YouTube-Serie "Fair Ilse stricken gemacht" begleite ich euch Schritt für Schritt auf dem Weg, diese faszinierende Stricktechnik zu lernen. Fair Isle Stricken ist eine der vielseitigsten Techniken im Bereich des mehrfarbigen Strickens und ermöglicht es, wunderschöne, komplexe Muster zu kreieren, die jedes Strickstück zu einem echten Hingucker machen.

Doch wie fängt man am besten an? Welche Garne sind geeignet? Wie wählt man die Farben, die gut miteinander harmonieren? Und wie gelingt es, die Fäden sauber zu führen, ohne dass das Strickstück zu eng oder zu locker wird? Genau diese Fragen werden nun geklärt.


Welche Garne sind für das Fair Isle Stricken geeignet?

Die Wahl des richtigen Garns ist ein entscheidender Schritt für erfolgreiches Fair Isle Stricken. Diese Technik zeichnet sich durch mehrfarbige Muster aus, die durch das Stricken mit zwei oder mehr Farben in einer Reihe entstehen. Um diese Muster gleichmäßig und klar darstellen zu können, ist es wichtig, die passenden Garne zu wählen.


  • Garnzusammensetzung: Traditionell wird Fair Isle mit Schurwolle gestrickt. Reine Wolle hat eine natürliche Elastizität und Griffigkeit, die das Stricken erleichtert und dabei hilft, die Maschen gleichmäßig zu halten. Die Wolle "verhakt" sich auch ein wenig, was verhindert, dass die Spannfäden auf der Rückseite zu locker werden oder sich verheddern. Baumwolle oder Seide können ebenfalls verwendet werden, erfordern jedoch mehr Sorgfalt, die sie weniger elastisch sind.
  • Garnstärke: Für das Fair Isle Sticken eignen sich am besten Garne mit einer mittleren bis leichten Stärke, wie Sport, DK (Doube Knit) oder Fingering weight (Sockenwolle). Dünnere Garne ermöglichen feine, detaillierte Muster und sind leichter zu kontrollieren. Zu dicke Garne hingegen können unhandlich sein und das Strickstück unregelmäßig wirken lassen.
  • Verzwirnung des Garns: Stark verzwirnte Garne eignen sich besonders gut fürs Fair Isle Stricken, da sie die Struktur der Maschen hervorheben und somit das Muster karer erscheinen lassen. Ein lockeres, wenig verzwirntes Garn kann dazu führen, dass die Maschen wniger definiert sind und ddas Muster verwaschen aussieht.
  • Textur: Vermeidet zu haarige oder flauschige Garne, da diese die Details der Muster überdecken können. Glatte und gleichmäßige Garne sind hier ideal.


Wie wählt man Farben, die gut miteinander harmonieren?

Die Auswahl der richtigen Farben ist genauso wichtig wie die Auswahl des richtigen Garns, um beim Fair Isle Stricken ein harmonisches und ansprechendes Ergebnis zu erzielen.

Hier sind einige Tipps, wie ihr Farben auswählen könnt, die gut miteinander harmonieren.


  • Kontraste nutzen: Damit die Muster gut zur Geltung kommen, solltet ihr mit Kontrasten arbeiten. Kombiniert helle und dunkle Farben, um scharfe und klare Muster zu erzeugen. Vermeidet es, Farben zu wählen, die sich in ihrer Helligkeit oder Sättigung zu sehr ähneln, da dies das Muster unscharf und weniger auffällig machen kann.
  • Farbtheorie anwenden: Nutzt den Farbkreis, um Farben auszuwählen, die gut miteinander harmonieren. Komolementärfarben (Farben, die sich auf dem Farbkreis gegenüberliegen, wie Blau und Orange) bieten einen starken Kontrast und sind daher sehr effektiv. Analogfarbene Kontraste (Farben, die nebeneinander auf dem Farbkreis liegen, wie Blau und Grün) erzeugen einen sanfteren, harmonischeren Effekt.
  • Ton-in-Ton-Kombinationen: Wenn ihr es lieber dezenter mögt, könnt ihr Farben in verschiedenen Tönen und Sättigungen derselben Farbpalette kombinieren. Zum Beispiel könnt ihr verschiedene Schattierungen von Blau oder Grün verwenden. Hierbei ist es dennoch wichtig, Kontraste zu schaffen, indem ihr helle und dunkle Töne miteinander kombiniert.
  • Inspiration in der Natur und Kunst finden: Die Natur bietet unendlich viele Farbpaletten - von den erdigen Tönen eines Herbstwaldes bis zu den kräftigen Farben eines Sonnenuntergangs. Auch in der Kunst könnt ihr nach Farbpaletten suchen, die euch inspirieren. Nutzt Fotos, Gemälde oder Stoffe, die euch gefallen als Inspiration.
  • Probestricken und Farbtests: Bevor ihr ein größeres Projekt beginnt, ist es sinnvoll, ein kleines Probestück mit den ausgewählten Farben zu stricken. Auf diese Weise könnt ihr sehen, wie die Farben im Garn miteinander harmonieren und ob der Kontrast stark genug ist. Mnchmal wirken Farben in Knäuel anders als in Kombination auf dem Strickstück.


Durch die sorgfältige Auswahl von Garnen und Farben könnt ihr sicherstellen, dass eure Projekte schön und professionell aussehen. Lasst euch Zeit bei der Auswahl und habt Spaß am Experimentieren mit verschiedenen Kombinationen!


Farbdominanz


  • Was ist Farbdominanz?

Farbdominanz beschreibt, welche der beiden Farben in einem Fair Isle Muster stärker hervorsticht. Die Farbe, die dominanter ist, wird kräftiger uns sichtbarer im Muster erscheinen.

  • Technik der Farbdominanz

Die Farbe, die dominanter wirken soll, wird immer "unter" der anderen Farbe gehalten und gestrickt. Das heißt, der Faden der dominanten Farbe wird unter dem Faden der weniger dominanten Farbe geführt, wenn sie nicht benutzt wird.

  • Position der Fäden

Halte die dominante Farbe immer links (wenn du mit zwei Fäden strickst) und die weniger dominante Farbe rechts. Dies liegt daran, dass der linke Faden eine längere Strecke auf der Rückseite zurücklegt und somit in der Vorderansicht prominenter erscheint.

  • Bewusste Auswahl der Dominanz

Bestimme im Vorfeld, welche Farbe im Muster hervorstechen soll und halte dich konsequent an die Position der Fäden. Farbdominanz beeinflusst das Gesamtbild des Strickstücks stark und kann den Unterschied zwischen einem klaren oder verschwommenen Muster ausmachen.

  • Konsistenz ist der Schlüssel

Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, die Position der Fäden für die dominante und die weniger dominante Farbe während des gesamten Projekts beizubehalten. Ein Wechsel der Farbdominanz kann das Muster unregelmäßig erscheinen lassen.

  • Probestricken

Teste die Farbdominanz an einem Probestück, um zu sehen, wie die Farben in deinem Muster wirken und ob die dominante Farbe gut hervorsticht. So kannst du sicherstellen, dass das Endergebnis deinen Erwartungen entspricht.


Steek


  • Was ist ein Steek?

Ein Steek ist ein schmaler Bereich aus zusätzlichen Maschen, der eingefügt wird, um später aufgeschnitten zu werden. dieser Bereich ermöglicht es, in Runden zu stricken (was bei Fair Isle Mustern einfacher ist, da man nur rechte Maschen strickt), und ihn dann nachträglich aufzuschneiden, um eine Öffnung zu schaffen. Das Arbeiten in Runden erleichtern das Stricken, da du dich nicht um das Stricken von linken Maschen und das Halten der Spannfäden auf der Rückseite kümmern musst.

  • Planung und Stricken des Steeks

Plane einen Steek, indem du beim Maschenanschlag zusätzliche Maschen für den Steekbereich einfügst. Typischerweise werden 5-7 Steek-Maschen verwendet.

Stricke den Steek in Runden zusammen mit dem Hauptmuster. Der Steek selbst kann in abwechselnden Farben gestrickt werden, um das Aufschneiden später zu erleichtern.

  • Verstärken des Steeks
  • Verstärkung mit einer Nähmaschine: Nähe zwei parallele Nähte auf beiden Seiten des geplanten Schnittbereichs mit einer Nähmaschine, um die Maschen zu sichern. Verwende dafür einen kleinen Zickzackstick, der die Strickmaschen festhält.
  • Verstärkung mit Handnähten: Alternativ kann man den Steek auch per Hand mit einem Rückstich entlang der Schnittlinie verstärken.
  • Häkelverstärkung: Eine weitere Methode ist die Verstärkung durch eine Häkelnaht. Hierbei häkelt man eine feste Maschenkante entland der Steekmaschen, um sie zu sichern.
  • Bewusste Auswahl der Dominanz

Bestimme im Vorfeld, welche Farbe im Muster hervorstechen soll und halte dich konsequent an die Position der Fäden. Farbdominanz beeinflusst das Gesamtbild des Strickstücks stark und kann den Unterschied zwischen einem klaren oder verschwommenen Muster ausmachen.

  • Konsistenz ist der Schlüssel

Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, die Position der Fäden für die dominante und die weniger dominante Farbe während des gesamten Projekts beizubehalten. Ein Wechsel der Farbdominanz kann das Muster unregelmäßig erscheinen lassen.

  • Probestricken

Teste die Farbdominanz an einem Probestück, um zu sehen, wie die Farben in deinem Muster wirken und ob die dominante Farbe gut hervorsticht. So kannst du sicherstellen, dass das Endergebnis deinen Erwartungen entspricht.


Video 1: Die Technik des Fair Isle Strickens - Erste Schritte (veröffentlicht)


In der ersten Folge geht es direkt ans Stricken. Ich zeige euch Schritt für Schritt, wie ihr die ersten Maschen ganz problemlos stricken könnt und mit welcher Technik ich die Fäden halte.

Hausaufgabe 1 Hausaufgabe 2



Video 2: Fäden einweben (veröffentlicht)


Ihr lernt, wie die Spannfäden auf der Rückseite mit eingewebt werden. 



Beim Fair Isle Stricken ist es wichtig, die Fäden auf der Rückseite korrekt einzuweben, um ein gleichmäßiges und sauberes Strickstück zu erhalten. Durch das Einweben werden die Spannfäden (Floats), die auf der Rückseite verlaufen, fixiert, sodass sie nicht zu locker hängen oder sich verheddern. Das sorgt dafür, dass das Strickstück elastisch bleibt und keine unschönen Fadenschlaufen entstehen, die beim Tragen stören oder sich verfangen könnten.


An welchen Stellen sollten die Fäden eingewebt werden?

Die Fäden sollten eingewebt werden, wenn du mehr als etwa 5 Maschen mit einer Farbe strickst, ohne die zweite Farbe zu benutzen. Dies verhindert, dass zu lange Spannfäden auf der Rückseite entstehen, die nicht nur die Optik des Strickstücks beeinträchtigen, sondern auch leicht hängen bleiben oder sich verheddern können.



Video 3: Rundenübergang kaschieren (veröffentlicht)


in diesem kurzen Video unseres Workshops widmen wir uns einem wichtige Detail: den Rundenübergängen. Gerade bei runden Projekten, wie Mützen, Socken oder Ärmeln, können sichtbare Übergänge die Optik stören. Aber keine Sorge - ich zeige euch, wie ihr diese kleinen Schönheitsfehler ganz einfach kaschieren könnt! Mit ein paar einfachen Tricks und Kniffen sorgen wir dafür, dass eure Strickstücke perfekt aussehen und die Muster nahtlos ineinander übergehen.


Hausaufgabe 3


Video 4: linke Maschen stricken (veröffentlicht)


Im vierten Video dreht sich alles um die linken Maschen.


Ich versuche linke Maschen weitestgehend zu vermeiden und stricke sie nur bei Sockenbündchen oder Ähnlichem. Ansonsten versuche ich alles in rechten Maschen zu arbeiten um dden Strickfluss und die Musteroptik optimal zu gestalten.


Beim Fair Isle Stricken ist es besonders wichtig, dass die linken Maschen gleichmäßig und sauber gestrickt werden, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Ich zeige euch, wie ihr die linken Mashen perfekt hinbekommt.


Hausaufgabe 4


Video 5: Steek sichern und aufschneiden (veröffentlicht)


Heute geht es ans Eingemachte. Wir sprechen über das Sichern und Aufschneiden eurer Strickprojekte, auch bekannt als "Steeking".


Es gibt verschiedene Methoden zum Steeken:

  • Vernähen mit der Nähmaschine
  • feste Maschen häkeln
  • Handnaht


Das Steeken ermöglicht es, rund gestrickte Teile aufzuschneiden, um beispielsweise Westen oder Tücher in die richtige Form zu bringen. Ich zeige euch Schritt für Schritt, wie ihr euer Strickstück sicher vorbereitet, damit beim Aufschneiden nichts schiefgeht. Mit den richtigen Methoden wird das Steeken zu einer stressfreien Technik, die euch viele neue Möglichkeiten im Fair Isle Stricken eröffnet.

Hausaufgabe 5


Gemeinsam schaffen wir das! Schaut euch die Videos an, probiert die Tipps aus und habt vor allem Spaß am Stricken. Ich freue mich darauf, eure Fortschritte in meiner Facebookgruppe zu sehen und gemeinsam mit euch die Welt des Fair Isle Strickens zu entdecken.

Eure Bianca von Fräulein Gerda

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